Dämmschichttrocknung: Welche Verfahren gibt es und welches ist das richtige?
Das Problem: Nach einem Wasserschaden ist es sehr häufig der Fall das in die Dämmschicht unter dem Estrich Wasser eindringt. Dieses Wasser trocknet auf natürlichem Wege nur sehr langsam und meist gar nicht ohne eine technische Trocknung aus.
Aber welches Verfahren ist das richtige?
Schematik einer nassen Dämmschicht
Ein Ratgeber von Wasserschaden Profis zum Thema Estrichtrocknung / Dämmschichttrocknung / Hohlraumtrocknung und Keimreduktion
Dämmschichttrocknung: Welche Verfahren gibt es?
Keimreduktion: Wie können Keimreduktionen an Dämmschichten und Hohlräumen durchgeführt werden?
- Das DÖLCO Hermetik Schiebe-Zug Verfahren mit Prozessluft Keimreduktion im Impulsverfahren
- Dämmschichtspülung
- Ozonisierung der Dämmschicht
- Fogging der Dämmschicht oder Schäumen der Dämmschicht
Dämmschichttrocknung welches Verfahren?
Das "Saugverfahren" auch "Unterdruckverfahren"
Das Unterdruckverfahren auch Saugverfahren genannt ist das am weitesten verbreitete Dämmschichttrocknungsverfahren in Deutschland.
Funktionsweise
Absaugen von Luft aus der DämmschichtEintritt der Raumluft (nur Raumtemperatur) durch die geöffneten Dehnfugen
Vorteile:
- Einfach aufzubauen
- Die abgesaugte Luft kann sehr leicht gefiltert oder nach aussen abgeleitet werden
- Geringe Gefahr der kontamination von Raumluft durch Keimbelastungen
Nachteile:
- Selten zerstörungsfrei da mindestens alle 5m² eine Bohrung durch den Estrich gesetzt werden muss
- In der Dämmschicht wird ein Unterdruck erzeugt, dadurch wird der Estrich auf die Dämmung gesaugt, die Luft kann dadurch nicht optimal zirkulieren
- Die Raumluft wird durch Entlastungsöffnungen oder den Randdämmstreifen eingesaugt, die Raumluft hat selten höhere Temperaturen als 25°C bis 30°C. Dadurch hat die eingesaugte Luft nur eine geringe Aufnahmekapazität für Feuchtigkeit.
Das Überdruckverfahren"
Das Überdruckverfahren war das erste Verfahren am Markt welches für Dämmschichttrocknungen eingesetzt wurde. Der Gründer von DÖLCO Alfred Dörle gibt an der Erfinder dieses Trocknungsverfahrens zu sein. Bei DÖLCO wurde dieses Verfahren zum ersten mal in den 1970er Jahren angewandt. Zu dieser Zeit war es noch üblich den Estrich und die Dämmung rückzubauen da Trocknungsverfahren noch weitgehend unbekannt waren.
Funktionsweise
Einfluten von Luft mittels Überdruck Verdichtungsaggregaten in die DämmschichtAustritt der Luft durch die geöffneten Dehnfugen
Vorteile:
- Einfach aufzubauen
- Sehr effizient und schnell da die Luft optimal zirkuliert, zwischen Estrich und Dämmung bildet sich ein Luftpolster
- Warme Zuluft mit ca. 55°C bis 60°C hat eine sehr hohe Aufnahmekapazität für Feuchtigkeit
- Mit dem von DÖLCO patentierten Verdichtungsaggregat VMD kann Desinfektionsmittel in die Zuluft zudosiert werden
- Eine Bohrung auf ca. 25m² notwendig oder über Schlitzdüsen im Eckschiebeverfahren zerstörungsarm möglich
Nachteile:
- Luft tritt unkontrolliert über den Randstreifen in den Raum aus und etwaige Keimbelastungen können sich unkontrolliert in den Räumen verteilen
Das Hermetik Schiebe-Zug Verfahren
Das Schiebe-Zug Verfahren ist ein sehr weit entwickeltes Trocknungsverfahren das die Vorzüge des Überdruckverfahrens sowie die Sicherheit des Saugverfahrens in sich vereint.
Funktionsweise
Warme trockene Luft wird mittels Überdruckaggregat in die Dämmschicht eingeflutet und auf der gegenüberliegenden Raumseite wieder abgesaugtDie Abluft wird durch HEPA-Filter wieder gereinigt und in den Raum entlassen oder nach aussen abgeleitet.
Vorteile:
- zerstörungsfreie Trocknung über Randfugendüsen / Schlitzdüsen möglich
- Auch hier ist die Warme Zuluft mit ca. 55°C bis 60°C genutzt und dadurch auch die hohe Aufnahmekapazität für Feuchtigkeit
- Mit dem von DÖLCO patentierten Verdichtungsaggregat VMD kann Desinfektionsmittel in die Zuluft zudosiert werden
- Die abgesaugte Luft kann sehr leicht gefiltert oder nach aussen abgeleitet werden
- Geringe Gefahr der kontamination von Raumluft durch Keimbelastungen
- Durch das abdichten des Randstreifens durch ein Luftdichtes Dichtband ensteht gleichzeitig eine Dauerhaft elastische Versiegelung der Dämmschicht somit ist auch bei einer etwaig vorliegenenden Keimbelastungen kein Austritt von Sporen und Mykotoxinen im Anschluss an die Trocknungsmaßnahme möglich
Nachteile:
- Es werden auch bei kleinen Flächen zwei Verdichtungsaggregate benötigt.
- Beim Aufbau wird geschultes Fachpersonal benötigt die dieses spezielle Verfahren beherrschen
- Der Aufbau dauert etwas länger da eine sehr akribische Arbeit beim eindichten der Schlitzdüsen und beim abdichten des Randstreifens notwenidig ist